Was bietet diese bekannte Versandhandelslösung aus der Schweiz?
MOS-Tangram gehört ohne Zweifel zu den Anbietern einer der derzeit professionellsten auf dem Markt erhältlichen Versandhandelslösungen. Über 100 Versender nutzen, teils selbst, teils über einen Fulfiller wie zum Beispiel Baur Fulfillment, die MOS-Lösung – dabei sind jüngst vielbeachtete neue Projekte wie Lidl und Fressnapf. Dadurch dass sowohl Vater und Sohn verantwortlich in der Firma tätig sind, scheint neben der technologischen Zukunftsfähigkeit auch die Unternehmensnachfolge gesichert zu sein, was derzeit nicht bei jedem Wettbewerber der Fall ist.
Grund genug, MOS ein wenig genauer unter die Lupe zu nehmen.
Wo liegen die Stärken, wo die Schwächen des Systems?
Die MOS Tangram AG mit Sitz in der Schweiz ist mir ihrer Lösung MOS Choice schon seit etlichen Jahren in der Versandhandelsbranche vertreten und somit in der guten, alten Offlinewelt groß geworden. Insofern verfolgt MOS den klassischen Ansatz, das führende System für Kunden, Artikel, Bestände usw zu sein und Aufträge aus allen Vertriebskanälen möglichst effizient durchzuschleusen.
Durch seine Fokussierung auf den grösseren Mittelstand und Großunternehmen sind die Variationsmöglichkeiten von MOS entsprechend komplex und umfangreich. Dies fängt schon mit der Plattformwahl an – verschiedene Datenbanken und Betriebssysteme sind möglich – und zieht sich über Kundenverwaltung inkl Datawarehouse bis hin zum integrierten Katalogmanagement. Natürlich ist die Lösung Mandantenfähig und International einsatzfähig. Gerade das „Multi-Konzept“, sprich Multi-Channel, Multi-Mandanten, Multi-Länderfähigkeit und Multi-Sprachenfähigkeit hebt man denn auch besonders hervor.
Prinzipiell ist natürlich jede Webshop-Lösung anbindbar, besondere Integration bietet man aber für Oxid und Hybris und hegt dort auch gewisse Präferenzen.
Optisch ist MOS ein wenig in die Jahre gekommen, was aber den inhaltlichen Gehalt der Lösung nicht schmälert. Wie von Versandhandelslösungen gewohnt versteht sich im Übrigen auch MOS nicht als vollständiges ERP-System. Finanzbuchhaltung oder Produktion wären beispielsweise in separaten Systemen abzubilden und zu integrieren.
Und was kostet der Spaß?
Die Komplexität der MOS Choice-Lösung hat natürlich auch ihren Preis und erzeugt auch entsprechenden Arbeitsaufwand. Ein paar hundert Aufträge am Tag sollte man schon mitbringen, damit MOS seine Stärken ausspielen kann. Die Performanz des Systems kommt aber erst so wirklich ab einigen tausend Aufträgen täglich zum Tragen. Preislich kommt es natürlich stets auf die Aufwände, Individualanpassungen und Anzahl der Arbeitsplatzlizenzen an, aber unter 50.000 € Budget wird man eine Standard-Installation kaum bekommen, schnell ist man bei 100.000 € – was für professionelle Softwarelösungen im ERP-Bereich aber auch keine schockierenden Grössenordnungen sind.
Da diese Dimensionen aber natürlich das Budget vieler eher kleinerer Mittelständler überschreiten, bietet MOS mit der Mietlösung MOS-Midi eine durchaus beachtenswerte Alternative an. Hier liegt man inkl 3er Arbeitsplätze, komplettem Hosting, Anbindung an DHL & DPD uvm sowie inkl. 4 Schulungstagen bei 547 € im Monat – für Onlineshopbetreiber oder Versandhändler, denen die kleineren Mietmodelle zu klein und zu wenig stabil werden, eine sicher anschauenswerte Alternative. Nimmt man die Oxid Professionell noch mit dazu (inkl. Einrichtung, Hosting und Schnittstelle) fallen nochmals 282 Euro an.