Wird sich Amazons Paymentdienst auch in Deutschland durchsetzen?
Ein wenig überraschend ist direkt nach Ostern Amazon mit seinem Paymentdienst gestartet. In den USA schon lange etabliert, hatte man diesen erst kürzlich in UK eingeführt und startet nun mit einigen Referenzshops wie dem Elektronikhändler HoH sowie einigen ersten Integrationspartnern (darunter einerseits etwas überraschend(da ein eher kleinerer Abwicklungsanbieter), andererseits folgerichtig (da direkter Konkurrent des Ebay-Dienstes Afterbuy), Dreamrobot von CDN), Amazon Payment auch in Deutschland.
Dabei wird dem Kunden mit Amazon Payment die Möglichkeit geboten, mit seinen im Amazon Kundenkonto hinterlegten Daten zu zahlen – allerdings nur mit Kreditkarte und Lastschrift. Amazon übernimmt dabei auch die Garantie für einwandfreie Lieferung.
Insofern kann der Händler sicherlich stark von der Bekanntheit Amazons und dem Vertrauen, welches der Kunde in Amazon setzt, profitieren. Die Gebühren sind dabei eng an das Modell des Marktführers Paypal angelehnt. Es fehlt seltsamerweise aber der explizite Hinweis, dass Gebühren im Retourenfall erstattet werden, dies könnte Amazon sinnvollerweise noch präzisieren. Für den Onlinehändler, der also bereits auf Amazon Marketplace verkauft und im Shop nicht teurer verkauft als auf Amazon sicherlich eine gute Sache.
Alle anderen werden sich sicherlich fragen, ob das Amazon Branding am kritischen Punkt der Zahlungsartauswahl nicht auch zu vermehrten Bestellabbrüchen führen kann, da der Kunde mit der Nase drauf gestoßen wird, auch nochmal bei Amazon zu schauen. Und zudem gilt Amazon als ein Player, welcher gerne Sortimente seiner Händler „auf einmal“ selbst aufnimmt und vertreibt – da dürfte sich auch der ein oder andere Frage, ob man ausgerechnet Amazon seine Bestseller außerhalb des Marktplatzes offenbaren will.
Aber keine Frage:
Amazon Payments ist ein echtes Schwergewicht im Bereich der Zahlungsabwicklungen und wird Ebay und seinen Dienst Paypal entsprechend unter Druck setzen. Die Nachfrage der Onlinehändler in den entsprechenden Foren auch von anderen Softwareanbietern ist auf jeden Fall überaus rege. Für eine Prognose wer sich dort durchsetzen wird, ist es aber natürlich noch viel zu früh. Ob es mit dieser Entwicklung zusammenhängt, dass jüngst vermehrt Paypal-Mitarbeiter in Händlerforen gesichtet wurden und sich um Problemlösungen bemühten, nachdem Paypal sich den Ruf einer besonders nachteiligen Behandlung von Onlinehändlern in Konfliktfällen erarbeitet hat, ist natürlich reine Spekulation.
Vielen Dank für diesen ausführlichen Beitrag. Egal, was ich jetzt selber von Az etc halte, Konkurrenz belebt immer auch das Geschäft.
Und wenn dann vielleicht irgendwann noch ein oder zwei weitere Anbieter dazukommen, ist es dann auch mal für Händler richtig attraktiv.